Calliophis - Liquid Darkness (CD)

death doom metal, Solitude Productions, Solitude Productions
600.00 Р
Price in points: 900 points
SP. 163-21 x
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The third album by the German band refines the finding of the previous full-length work, in the best way demonstrating the professionalism and ability of the musicians to combine a dense clean sound with a technically perfect performance. This is doom death metal of the highest standard, cruel and loud, but not devoid of a share of atmosphere, and, most important, individuality and unique mood. Music for thoughtful listening, for a new experience of inner feelings complemented by a beautifully designed 16-page booklet for better dissolution within the majestic depths of "Liquid Darkness".

Tracklist:
1. Liquid Darkness
2. Krakonoš
3. Rajōmon
4. Munk (Warm Heart)
5. The Art Of Shudder
6. Fratricide

Artist:
Calliophis
Artist Country:
Germany
Album Year:
2021
Title:
Liquid Darkness
Genre:
death doom metal
Format:
CD
Type:
CD Album
Package:
Jewel Case
Label:
Solitude Productions
Cat Num:
SP. 163-21
Release Year:
2021
Barcode:
4627080611993
Country Of Manufacture:
Russia
Review
Cross Fire
7/10

Bevor ich anfing für diese Seite zu schreiben hatte ich tatsächlich kaum Berührungspunkte mit dem Subgenre des Death Doom. Das sich dies ändern würde oder ich sogar bisher etwas verpasst hatte, hätte ich nie vermutet. Da der Kapitän, Boss oder El Cheffe von Crossfire mir immer mal wieder so düsteres Zeug zuspielt, habe ich, was den Extrem Metal Sektor angeht, einiges gelernt. Heute höre ich mir, in der Nacht zum Sonntag, die Herren von Calliophis aus Chemnitz an. Die Vocals von Thomas sind rau, rauer und am rauesten (Kehlig dahin geröchelt auch gern, wenn rau euch nicht genug der Umschreibung ist). Also Gesanglich ist hier ganz klar nichts mit Doom, da regiert der unverfälschte, echte Death Metal (nur halt in langsam).

Instrumental ist „Liquid Darkness“ durchgehend sehr atmosphärisch, melodisch und schon eher typisch Doom. Am ehesten sticht hier noch Drummer Florian hervor, nicht weil der Rest es nicht „drauf hat“, sondern weil die Kompositionen nicht darauf ausgelegt sind, mit Gitarren Soli die Old-school Metalheads zu beeindrucken, sondern eher mit milder Härte und entschleunigtem Stahl, die Mengen zu erobern. Ich mag es zwar gesanglich deutlich klassischer aber die Mischung an sich ist spannend und gut zu Ende gedacht. Wer seinen Doom mit der groben Kelle zu sich nimmt und einschmeichelnde Vocals nicht immer oder gar gar nicht braucht, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

Author: Dennis Eikenkötter
Review
Streetclip
7.77/10
17.08.2021

Die Leipziger Korallenottern sind, genregemäss nach einem kaltblütigen Abstand von vier Jahren, zurück mit ihrem dritten Gelege, und dürften damit wieder alle Doomster erfreuen, die sich geschmacklich zwischen Death und Funeral Doom mit Fokus auf Atmosphäre, Melodik und extremer Heavyness verorten. Ihr Zweitwerk ´Cor Serpentis´ hat uns, wie hier zu lesen, bereits 2017 sehr gut gefallen und schon damals die stilistische Grundlage gelegt, auf der CALLIOPHIS nun mit ´Liquid Darkness´ weiter aufbauen konnten.

Die Band hat sich erneut gehäutet, der harte Kern ihrer Besetzung ist jedoch gleich geblieben, und das hört man den abermals sechs Songs auch an; sie kommen deutlich selbstbewusster, fokussierter und bei aller Verspieltheit zielgerichteter aus den Boxen, ohne die ihnen eigene Freude am Suchen und Ausprobieren neuer Wege und Windungen zu verlieren.

Nichts geändert hat sich jedoch in Punkto Geschwindigkeit. Ohne jegliche Eile wird schleppende Langsamkeit ausgiebigst und detailverliebt in überlangen Stücken zelebriert, werden Stimmungen ausgelotet (allein der langsame Aufbau des einleitenden Titelstücks!), die sich stets um die zehn Minuten Laufzeit einpendeln, eher melancholisch und düster als wütend sind und trotzdem – wie ihre tierischen Namensgeber – eine ordentliche Dosis Gift versprühen, welches das Opfer lähmend einlullt und scheinbar ewig in einem Traumzustand hält, anstatt bloss mit einem schnellen Biss zu töten.







Der Schwerpunkt wird bei CALLIOPHIS stets auf Atmosphäre gelegt, und es ist weiterhin das Dreigestirn aus Drums, Gitarre und Gesang, die diese erzeugt, verdichtet und um das sich alles dreht. Genauso wie das Spiel von Schlagzeuger Florian noch freier und vielfältiger wurde, schwingen sich Matthias‘ so packende wie schwebende, vielfältig schimmernde Gitarrenmelodien schwelgerisch und sehr lyrisch in die Höhe und setzen den deutlichen Kontrastpunkt zu Thomas‘ tief gegrowlten, doch stets artikulierten Vocals, die sich weiterhin um literarische und märchenhafte Themen ranken.

Das Quartett ist bei „Solitude Productions“ perfekt aufgehoben, sind sie doch deutlich mehr Funeral als Death Doom, jedoch ohne so abyssal wie beispielsweise AHAB zu sein, und weder so bodenlos verzweifelt wie die nordischen, noch so selbstbezogen wie die britischen Genregrössen, sondern fügt seinen Erzählungen mit einer gewissen gothisch-verhallten Kühle die Position des distanzierten Beobachters aus einer anderen Zeit hinzu. Absolute Heavyness paart sich mit einer schwebenden Leichtigkeit und nie versiegenden Hoffnung in der verflüssigten Dunkelheit, nein Schwärze; wie dicke, zähe Molasse, die an dir haftet, dich festhält, ein Fortkommen unmöglich macht, und dich schliesslich zu Boden zieht und den Slow Death sterben lässt – aber nicht ohne dass du zuvor von ihrer himmlischen Süße gekostet hast. Denn was die Leadgitarre hier abliefert, lässt sich nicht besser als mit „celestial“, überirdisch-sphärengleich beschreiben, scheinbar endlos suchend, spiralig kreiselnd, ohne jedoch psychedelisch zu werden, setzen sich ihre Melodien direkt im Ohr fest. CALLIOPHIS liefern damit den Soundtrack zu einer hypnotischen inneren Reise, die dich bei jedem neuen Spin in eine andere (Un)Tiefe deines Bewusstseins schicken wird, und damit gleichzeitig eines der Genrehighlights diesen Jahres ab.

Author: U. VIOLET
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